Ansichten anderer Staaten

Volksrepublik China

Wie sich China zu dem Myanmar Konflikt geäußert hat, haben wir nicht gefunden, jedoch findet das Verhältnis Chinas zu Myanmar auf zahlreichen Ebenen statt und ist sehr umfassend (auch während des Konfliktes):

a) Die Verflechtung der Wirtschaft Myanmars mit China nimmt stetig zu. Das Land wird von kostengünstigen chinesischen Produkten überschwemmt und exportiert seine Holzressourcen nach China. Zudem ist China führend bei der Exploration von Öl- und Gasfeldern und investiert in den Bau von Infrastrukturen und Wasserkraftwerken im Land.
b) China hat in Myanmar eine Reihe von Infrastrukturprojekten realisiert, die sowohl strategisch als auch wirtschaftlich von Bedeutung sind. Dazu gehören Häfen, Gasleitungen und Stromnetze, die die Region Yunnan mit dem Indischen Ozean am Golf von Bengalen verbinden. 
c) Seit 1988 ist China einer der wichtigsten Verbündeten Myanmars und hat durch seine diplomatischen Bemühungen das Land vor internationalen Strafmaßnahmen geschützt.
d) Myanmar bezieht seine Waffen hauptsächlich aus China. 
e) Es wird allgemein geschätzt, dass in Myanmar derzeit über zwei Millionen Chinesen leben. Die Stadt Mandalay ist zu einem großen Teil von Chinesen bewohnt und auch kleine Unternehmen befinden sich zunehmend in chinesischem Besitz.

Bangladesch

Die Rohingya sind nach Bangladesch geflüchtet, um der Unterdrückung in Myanmar zu entkommen. Die Flüchtlinge verweilen in Kutupalong und dürfen das Lager nur mit offizieller Erlaubnis verlassen. Sie sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Obwohl Kinder zur Schule gehen, wird ihnen nur die burmesische und englische Sprache gelehrt und nicht Bengalisch. Es wird ihnen nahegelegt, sich nicht zu integrieren, da sie bald nach Myanmar zurückkehren sollen.

Daraus schließt man, dass Bangladesch nicht besonders erfreut über die Flüchtlinge war, jedoch versuchten sie, sie ein bisschen zu unterstützen.

Aufgrund jahrzehntelanger Diskriminierung gab es mehrere Fluchtbewegungen, die dazu führten, dass seit 2017 etwa 720.000 Menschen Zuflucht suchten. Zusätzlich leben bereits seit vielen Jahren rund eine halbe Million Rohingya in Bangladesch. Es gab in der Vergangenheit zwar offizielle Rückkehrprogramme, jedoch kehrten die meisten Menschen aufgrund der unveränderten Lage in Myanmar erneut zur Flucht.

Gambia

Im November 2019 reichte Gambia im Namen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit eine Klage beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ein, die Myanmar beschuldigt, die UN-Völkermordkonvention verletzt zu haben. Aung San Suu Kyi, Staatsrätin und Außenministerin von Myanmar, reiste nach Den Haag, um sich den Fragen des Gerichts zu stellen. Die Anklage vor dem IGH wird von der Mehrheitsethnie Bamar als Angriff auf das ganze Land wahrgenommen und hat eine Welle der Solidarität mit der Regierungspartei ausgelöst. Dies könnte der NLD bei den Wahlen 2020 zugutekommen. Obwohl eine Verurteilung keine unmittelbaren Maßnahmen zur Umsetzung nach sich zieht, könnte der UN-Sicherheitsrat das Urteil durchsetzen. Allerdings ist dies aufgrund der Veto-Macht Chinas äußerst unwahrscheinlich.